Boarisch Griabig Grodraus
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Drive-Through-Wiesn im Jahr 2020

Wiesn to go – NEU im Jahr 2020

 

September 2020, da erste Wiesn-Dog.

As Ozapfa is vorbei – da OB hod grod moi 2 Schläg braucht. Virtuell, verstehst – in derer neuen Augmented Reality. Oiso mit na Fernbedienung im Wohnzimmer gfuchtlt, so gsehng!

Aber hey: the whole world was watching! Live und in 3-D!
Von wegen, d Wiesn daad ausfoin in dem Johr. Ja, wirklich ned!

I sitz im Auto. As Fenster is nunterdraht. Mit zwoa Meter Abstand steht a Reporter neba mir und mir fanga o zum redn:

 

Servus! Wie bitte? Wos sogst? Wos i do dua? Warum i mitm Auto durchs Hacker-Festzelt fahrn mecht?

Aha, scho wieder oana, ders no ned woass. Ja geh nur her, na verzäi i Dir, wia des heier zuageht. Du des is des Jahr DER Wahnsinns-Hammer auf da Wiesn! Ja freilich, mega hoid, wenn is da doch sog!

Wia jetzt, d‘ Wiesn waar doch obgsogt? Woos na, wos des jetz do soi?
Ja wo kimmst denn Du her? Aus welchem Jahrhundert hams denn Di auftaut, ha!? Des gibt’s ned, Du woasst wirklich no nix von da Drive-Through-Wiesn 2020! Ja i glaabs ja ned!

Vo wo kimmst na Du her? Vo weida weg, oda? Vo “Ganz-weid-hinterm-Berg-istan“, ha?! I moan oiwei, dass‘ do wo Du herkimmst irgendwo wia in Zentral-Afrika hinter am mächtig hochn Berg lebn! Oder eher drin – in dem Berg! A Gspass. Verstehst scho, gä!? A Gspass is des... mit Dir Doagaffn!

Jetz bass amoi auf. Jetz huif i da amoi aufd Sprüng. Geh her, na verzäi i da des. Oiso schaug: ogfangt hod des ois in Landshuat, heier im Frühjahr. Do sans auf de Idee kemma, wenns scho wega dem deppertn Corona-Virus koa Volksfest und koa Dult feiern derfa wia sunst, na machas desmoi hoit a “Drive-In-Dult“. Ja wirklich, des is koa Schmarrn. Hod Zeitung gschriebn und Buidl dazua zoagt.

Do ham oiso na d Leid hifahrn kenna, se wos zum essn hoin kenna und so a bisserl Volksfest-Athmosphäre schnuppern kenna.

Auf des hi hamma na in Mingga gsogt, des mach ma mit da Wiesn heuer aa – nur natürlich gressa und besser. Ja hääh, i moan: do geht’s immerhin um ned weniger ois des gresste Voiksfest vo da Wäid – do mog na scho no mehra do sei!
Und na is plant wordn. Und jetzt san mia do und mittndrin! Geil, oder!?!

Wia nachad, wos jetz do Bsonders gem daad?
Jaa na pass hoid grod moi auf, jetz schau moi her do. Jetz fang ma moi o, mia zwoa.

Siegst des, des ois do aufm Armaturenbrettl? Schau her, do hintn, do hob i ma vorhin a Leberkassemme “to go“ ghoid. Und do drübn a Ochsn-Semme. Vo do drent is de Schweinshaxn im Brexnweckerl und do, do liegt des guade oide Wiesn-Hendl. Stark oder? Und vor oim, wia des “oid“ is! Du des is a vui billiger wia sunst. Ja, wenns is da doch sog!

Ja woasst, des san de Geckl, de eahna vom Frühlingsfest übrig waarn, weil doch des aa oisgfoin gwen is. Du und des verkaafas hoid jetzt aa – weis eh wurscht is, auf wosd de am Schluss speibst, oder?! Haa! Is de genial, oder is des genial?! Woos!?!
Ja und wia gsogt, billiger is aa no. Jetzt kost so a hoiba Gummiadler nur no 12 Euro, statt wia sunst 14!

Woos? Ob do wenigstns a Semme dabei is? Haahaaa? Haahaahaaahaaaa?! WUAAHAAAHAAAAHAAAAHAAAAHAAAAAA!
Ja spinnst, eahm schaug o! Tjaahaaahaaa, ob do a Semme dabei waar? Tjiiihiiihiii! DU warst wirklich no nia auf da Wiesn, stimmts?! Sunst wissadsd, dass außer am Hauffa Soiz und Gwürz und a Portion Schwoass vom Griller nix, aber a glei gar nix bei am Wiesnhendl dabei ist!

A Semme! Tssss – Du mir san fei do ned in de 70-er Johr, gäi! Oida, oida…!
Naa, naa, mir woin scho des richtig authentische Wiesn-Feeling hom. Do muass scho ois a so sei, wias oiwei war. Wenn ma uns aa ned ins Zäit einipfercha kenna, na soi wenigstns da Rest sei, wia oiwei! Und do ghert na a oidbachane Wiesnbrezn für unverschämte 5 Euro scho aa no dazua kaaft.

Und schau her: de Mandln do. Wos glaabst denn Du, wia lang dass de quasi “Dry-Aged“ glagert wern miassn, dass de aa so richtig drecks hart wern? Du des geht ned so schnäi – do kost ned einfach mit so am frisch gerösteten Zeigsl daher kemma, des im Vordergund zwengs da Show a bissl bruzzlt wird! Naaa! De Standl ham schließlich an Ruf zum verteidigen! Und de Zahnärzte in und um Mingga-Mitte miassn ja aa no vo wos leben kenna, oder!? Ja Du waarst ja schee. Du des is quasi a ganze Wirtschafts-Kette, de do zammaghert. Des is ned ois bloß so a bissi lustig do! Wennsd da Du Deine Zähn ausbeisst, na ned grod bloß bei de feschn Deandln, wennsd vastehst, wo i moan!

Ja, ja…. Wart amoi…! Wos is’n jetz do vorn los? Warum geht’n do überhaupt nix mehr weida? Hää, Security! Wos isn los bei eich do vorn?
Woos? Schaug aufs Kennzeichn, sogst? Ja wia nachad?
Ach Du Schande! Ja, jetz siech es aa. Preissn!
O mei, o mei, o mei! Na dauerts woi no länger.

Wos schaust jetz so? Weil i Preissn schimpf? Jaa wos denn sunst?
Preissn moan a oiwei, sie kenna se do Zeit lassn. Dawei is des Ganze do auf a gewisse Taktung ausgricht. I moan, wenn do jeder langsamer durchfahrt durch des Bierzäid, des geht hoid ned. De andern woin schließlich aa dro kemma!

Do lob i mir hoid na de Asiatn, gäi! Du bei dene flutscht des! Do zögert koana, de hoitn se olle ganz konsequent an de Regln, dean eahnan Mundschutz höchstns zum Dringa kurz aufd Seitn – wenn überhaupt, oder zuzln mim Strohhalm – aus Bambus, selbstverständlich. Und koana bleibt oafach steh.

Jaa, de dean eanana Fotos schiassn, wia wuid, grinsn wia a Honigkuachapferdl, sogn sche brav dankschee und schaun, dass nur ja koan andern blockiern.

Sunst daad ja des mit de Absatzzahlen aa gar ned so guad funktionieren!
Jaa – und woasst, wia soit se sunst da Wirt von so am Zäit aa sei desjährigs Haus dazoin kenna?! JA, des muass scho des Jahr a hihaun, so geht des ned!

Schließlich vermietet er de Einlieger-Wohnklos na je 30 qm-Kabuff weida. Du und anständig aa no, woasst fei scho. Der verlangt für so a Wanzn-Zuchtstation grod amoi 1.500 Euro im Monat. Do kost in da Wäidstodt mit Schmerz ned meckern, oda! 1.500 Euro koid, eh klar – fürd Heizung host na eh koa Gäid mehr. Aber des is ned so wuid, weilsd eh de meiste Zeit mit Deine Nebenjobs zuabringa muasst, dassd da den Isarpreissn-Wahnsinn no mitmacha kost. Dafür bist na drin, in da Weltstadt mit Schmerz. Is doch aa wos, oder?!

Übrigns: woasst wos total genial is? Schau moi do eini. Do drin im Zäid, do gibt’s freilich a a Musi. Wia sonst hoid aa. Vui zu laut. Oiwei des gleiche Glump. Und oft gnua, naja, mindestens “sehr besonders“ gspuit vo da Band!

Nur leida natürlich ned live – sondern ois Video. Ja, mit Einspielungen vo de vergangenen Johr, de an de Leinwänd am Rand entlang zum sehng san. Schlechter Sound dazua und do drauf aus zusätzliche Boxn ein Gegröhle, dass da Zähanägl aufdraht! Du is sog da’s glei – des is absolut wia in echt! Und des beste, Du kost wia frühra im Autokino a extrige Frequenz eistelln und im Auto aus da eigna Anlag a no des Gewürge hörn!

Des geht sogar über a Smartphone-App. Und jetzt kimmt des ollerschärfste dazu: Du kost sogar mit dera App mitgröhlen! Ja! Jo ehrlich! Du plärrst wia a Depp in Dei Handy nei und des Gschroa kimmt na “realtime“ an dera Zusatzanlag oo und werd über de Boxn mit ins Zäit einegspuit! Da Wahnsinn, oda! Wia ham de Leit nur friara glebt, wos des Lebn doch so no gar ned gebn hod?

De App is a so a geniale Erfindung – mei wenn i de doch erfundn hätt! Du na waar i jetz reich, reich, reich, reich wia a Scheich! WUAHAHAAAAAHAAAAAHAAAAA!
Verstehst? Reich, wia a Scheich?! Host mi! Spinnst, i schmeiss mi glei weg!

Zefix, jetz is der Depp da vorn a no ausgstiegn. Geh weida! Wia bleed ko ma denn sei, haa?! Des steht doch überoin, dass neamd aussteign derf! Jetz miassns des Rindviech erst wieder eifanga – des dauert aa wieder.

Geh Du Kreiz-Zebirnbaam-Trottel-Du-Depperta! Schaug, dass nei kimmst und dein Dreck-Preissn-Karrn weida schiabst. Wei sunst schiab da i oane. Na schiabt se bei Dir as Kiefer do hi, dass se glei gar nix mehr schiabt!

Hau bloß ob jetzt oder geh her, na hau di aus Deim Frackerl naus, aus deim 30 Euro-Second-Hand-Landhaus-Fetzn dass da schwindlig wird!

Mei – i sogs da – wenn i DEM jetz oana duschn derfad – na waars wirklich total realistisch. Aber schau hi – jetz schiabt den de Security in sei Dreckschleida nei. Statt wia früara zu uns rüber! Haa? Früara? Hergschobn zu uns…? Jaaa woasst scho, de Security hod se ned glei an jedm Wichtl d Finger schmutzig gmacht. Hernoch hättn se de no recht aufgführt. Naa, de ham des Gschwerl zu uns herglotst, mir ham eahna na drei oder viere aufd Läätschn gem – und na hods der Sicherheitsdienst locker “hinaus begleiten“ kenna. Ja, ja, ois geht heier doch ned ganz naus…

Schod dass ned a a App gibt, de so am Rinds-Kanoppè a Mords-Tumm-Fotzn gibt! DES gang no ob! Quasi wahlweise a Watschn, Schelln oder gar a Dislokations-Fotzn (Kenner wissn, wos i moan!) – und des “to go“!

Wos sogst Du? Do fäid na doch no wos, zwengs da Athmospähre?
Ja scho wirklich ned! Jetzt bass moi guad auf – an de Konzepte für de Zäidda hom de bestn Firmen mitgarbad, de ma in Bayern ham. Des hod se koana nehma lassn. Siegst ja eh an de Werbebanner außn rüber, ned wahr!

Du de ham zum Beispui ned nur des Soundkonzept entwicklt, oder de App baut. De ham a so geniale Sacha gmacht wia den Kastn do vorn. Den großn, suibarn do. Siechst eh, oder?! Woasst Du, wos des ist?

Woasst Du, wos DES für a Kastn is? Naa, des woasst Du ned! Du woasst nämlich no oiwei nix! Du host ja gar koa Ahnung von nix! Geh zua!
Jetz luß amoi zuaweh, sonst werds ma boid zwider mit Dir:

Des do, des is a Olfaktorium. Ein Olfaktorium!
Oida! Woasst Du wos des hoasst?
Des Ding macht den Duft vo da Wiesn, vom Festzäit noch!

Hääee,des is ned irgend so a schwindliger Raumerfrischer, oder so a gschissn Teilchen, wia ses in Parfümerien oder manche Idioten-Einfang-Shopping-Hipster-Läden gibt, wo Du im Hoibdunkl bei abartig lauter sogenannter Musik vo boidverhungerte eight-Pack-Wichtl-Modls total trendy eikleidet wersd und de da eahna Glump nur deswegn aufs Aug drucka kenna, weils de nebam oplärrn mit am Duft zuscheissn, der normalerweise ned moi in am Skilager vo na 8. Klass noch drei Monat ohne Putzn vorherrschn daad, dassd nur no froh bist, wennsd entkemma kost!

Naa, DES is a anders Kaliber! Du des konn an Duft je nach Tageszeit nochmacha, dass wennsd Du den eischnaufst Du moanst, Du stehst wirklich mittndrin im Getümmel! Live is live – woasst wos i moan!?

Hää des geht a so. Wenn Du in da Fria herkimmst, lasst des Kastl an Duft raus noch oidm, nossm, Holzbodn, gmischt mit dem Odem vo verschüttm Bier und am deutlichn Akzent vo gegorener Kotze.

Mittog werds na so gmischt, dassd moanst, Du stehst mittn in am Schnellrestaurant, wosd an der Pommesstation 8 Stund am Dog oids Frittierfett eischnaufst, hin und wieder durchlüftet vo am Hauch vo obrenntm Schweinan und wechselweise mit am Lüfterl vo Kraut und Radi vom Vortag.

Und Omds werd na des Ganze zsamgmischt und do dazua kimmt na de krönende Kopfnotn noch ranzige, verschwitzte Saubären, de se zwar in irgend a sogenannte Tracht neizwänga kenna, de mehra kost, wia mei ersts Auto seinerzeit, aber für a Soaffa oder gar an Spritzer Deo hods nimma glangt.

Hey wenn Du diesen Duft inhalieren derfst, na gspürst schlagartig, dass Alkohol wirklich ned des oanzige Problem is, des di bei am Wiesnbesuch erwart und wos da an Schädl blääda macht wia a Heiwogn voi roter Libanese!

Oimoi eigschnauft woasst schlagartig, dass ned nur jahrelanger Drogenmissbrauch gewaltige Schäden verursachen ko.

Du sowos zum erfinden kimmt für mi gleich nochm Telefon oder am Auto – de drittgrößte Erfindung aller Zeiten. Wenn ned mehra!

So jetzta! Jetz geht’s weida. Kost scho do bleim, aber na muasst mitgeh, weil i weidafahr!!!
Wos do vorn nacha gibt? Ja as wichtigste überhaupts. Des wos d Wiesn erst zur Wiesn macht. Du schaust scho wieder so traamhappert?!
Ja mei, as Bier hoid!
A Mass! As Lebnselixier! As Manna für uns Wiesn-Fans!
Wos host Du denn gmoant, warum mir a Drive-Through-Wiesn feiern? 

Wos wia des geht? Mei Du frogst scho bsonders seltsam, woasst as!
Oiso schau: Du nimmst dei Prepaid-Kartn, Kreditkartn oder Gutscheine des host. De legst do auf des Bandl. Na werd automatisch da Preis füa oa Mass Bier obzogn; oiso glatt 15 Euro natürlich. Weil as Trinkgäid zoist freilich genau so, wia sunst aa. Nur kriagt des de Bedienung direkt hoam überwiesn. Für di is as gleiche, wiasd ausgnutzt wersd, aber de miassn ja woi deswegn aa auf ihre Tausender kemma, ned wahr?!

Na schliasst den Bezahlvorgang kontaktlos ob, nimmst dei Kartal wieder und kriagst do vorn dei Masserl. Na zuckelst weida, ärgerst de, weils schlecht eigschenkt ist und – und jetzt kimmts – fahrst an de Video-Station. Do maulst na in des Kastl nei, dass a Verbrechn is, wia de Hoisabschneider bscheissn und dass jeds Johr no schlechter eischengga. Und na kimmt des kloane Podest, wia so a Tablett, siegst des? Ja?

Do kost na dei Mass histelln, damits nochgeschenkt werad. Na werds eizogn.
Und a bissl weida kriagst an Kruag wieder. Voller, eh klar. Aber irgendwia a heller, ois ob wer mit Wasser aufgfuit hätt – wos freilich nia neamd ned gmacht hätt.
Mit am gepflegtn aber ned zu wenig unfreindlichn “Do! Und jetz schaug, dass’d di schleichst“ ausm Lautsprecher nimmst dei Masserl mit. Und jetzt setzt du o!

 Endlich is soweit. Du lasst Dir de frische, koide, goldfarbene Köstlichkeit in am erstn großn Schluck in Mund eine. Gspürst wia se des guade, würzige Gschmackserlebnis, des so a Wiesn-Bier ja doch is, im Mund verteilt, wias de erfrischt. Wia des köstliche Nass dei Zunga umspuit, grod ois wia a erotisches Tete-a-tete mit na jungen, knackigen, zuckersiassn Frau.

Des geht gleich direkt durch und durch. Du schluckst des göttliche Gebräu genussvoll nunter, werst boid a weng gierig danoch, schluckst glei no amoi, und nomoi. Bisd kaum mehr Luft kriagst, betört obsetzn muasst, no an Rest obeschluckst, während du do dabei a kloans bisserl schwindle werst.
De koide Wohltat umschmeichlt dei Speiseröhre, find ihrn wohlign Weg in dein Mogn, sie füllt de aus und du… schnappst freudetrunken noch am Schnauferer voller Glück und Geborgenheit! WOW!!!

Harry und Sally – dass i ned laach!!!

Wos? Wos wia des weida geht? Ja zefix, ko ma a Romantik zerstören, haa!? So a wunderscheena magischer Moment! Und du kimmst und frogst nochm “danoch“? Geh zua, des is fei ned schee vo dir! Grod hob i no so schee den Traum erlebt ghabt!

Ja wia werds scho geh? Du fahrst durchs Zäid durch, während du vo dera Musik mit samt oll ihre Verzerrungen zuadröhnt werst. De Geruchs-Maschin wirbelt, dassd davo zua werst wia a Nosn im Winter. Des Geplärr aus de “Fan-Gschroa-Boxn“ macht dei Schädlweh oiwei no gröber.
Du ziagst de Mass hintre, muasst eh schaugn, dassd ferti bist, bevorsd ganz durchgfahrn bist. As fünfte Moi in de letztn drei Minutn scheppert “ein Prosit der Gemütlichkeit“ ois Wiederhall durch all de andern Eindrücke durch.

Du ziagst an Rest vo da Mass eine – bis aufs Noagerl, selbstverständlich.
Dein laarn Kruag nimmst ned mit – naaa!!! Des macha nur de Zuagroastn!
A echter Bayer hod jeds Johr no den Motiv-Kruag kaaft – wurscht wia greislig des Motiv nur olle Johr wieder sei ko! Hee, ma ghert schließlich ned zu dene, de Wiesn-Feeling mit Fasching oder Ballermann verwechseln, host mi!

Du gibst oiso dein Masskruag retour, lasst den letztn Schluck vo dera schnelln Mass in Gedankn und beim Aufstessn nomoi kurz Revue passieren. Na fahrst ausse ausm Zäid, scho in Gedanken, wiasd jetz fahrn muasst, dassd zum Augustiner nüber kimmst – wo de letztn echtn Münchner vielleicht no zum finden san. De hocka hoid jetz jeder in seim Auto, aber do sans scho beim do sei, do wos oiwei do waarn!

Mit deim "leichtn", aber doch spürbarn ogfangana Surè tuckerst naus.
Und denkst no kurz, dass as Hacker doch besser is, wia de andern vier Zelte, wo Du heit davor scho gwesn bist. Aber hey: ma muass ja schließlich für olle Wirt wos Guads doa megn; do ko ma se na scho moi überwindn und sogar amoi a Schaufe-Bier einizwinga. Aa wenns echt schwaar foit!

Kaum bist drauss, werds glei nomoi a so a Wahnsinn – so a Muster-Beispui an Planung, Konzeption und Konsequenz: jetz kimmst Du do naus und kriagst direkt außerhoib da Zeltplane direkt dein Alko-Tester ins Mai gsteckt!

De Wiesn-Polizistn, de eh scho oiwei vui lockerer warn, wia olle andern, macha a kloans Witzal mit Dir und frogn no: “Gibst ma Dein Schein bittscheen? Oder liegt der eh no bei uns am Revier“?

Ihr lachts mitananda, du loanst di zruck und stammelst kurz “pardon“, ehe du, um sämtliche Hygiene- und Abstandsregelungen, aber vor oim freilich an Anstand wahrn zum kenna, in Richtung Beifahrersitz einen mordsmäßigen Bier-Kopperer hörn lasst, dass do dagegen da frühere “König der Tiere“ mit seim Tonband “Lätschnbrei“ wiara kloans Schmusekatzal anmutet!

Na lallst irgendwos, des koa Mensch vasteh ko, der ned durch a 5-Minuten-Druckbetankungs-Mass genau so an Schepparer hod, ois wia Du. Du hoitst dein Führerschein ausm Fenster, stellst dei Auto ob, wo Plotz is. Do dafür san nämlich olle Ausfahrten direkt auf de freien Flächen auf der Theresienwiesn glegt worn. Do hi hoid, wo sunst Karussell, Wurf- und Schiassbudn, da Tobogan, da Schichtl oder as Teifes-Radl gtandn waarn. Do ko dei Auto steh bleim bis morgn, bisd as obhoin lasst.

Du zoist no schnäi 10 Euro Parkgebühr – des ghärt dazua!
Na steigst aus, denkst da: “ui stark – mia ham ja doch a Karussell heier“, weils de draht wia an Fodn auf da Spindl vo da Prinzessin beim Rapunzel!

Na winkst da oans vo de Taxi zuawa, de scho wartn. De stengan genau so parat, wia olle Johr sunst aa.
Du steigst ei. Da Fahrer moant wos wia: “Und? Schein weg?“
“Ja“ gibst hoib gsogt, hoib grülpst von dir.

“Teirer Spass“ sogt er und dir foit auf, dass des außer dem coolen Typen, der oiwei noch Blickpunkt Sport im Fernsehen kimmt, woi der oanzige Taxler in Mingga sei muass, der no Boarisch redt!

Du wackelst mim Kopf wia so a Elvis-Figur fürs Auto, de koana mog und koane schee finden ko, aber doch oiwei wieder irgendwo zum sehng san.
Du versuachst, im Innenspiagl zum Fahrer hischaugn zum kenna – a wenns dir deine Schusser grod überoin hi verdraht.

Na sogst no: “Ja mei!... Jaaaa meiiiii!! D Wiesn war no nia ned zum sparn gmacht!“
Ein Lächeln dringt durch dein Rausch und den Frust zwengs dem deppertn Führerschein auffe. Es bahnt se oafach sein Weg.
“Vorigs Johr war i mit da S-Bahn do. Do wars glei no vui teirer“, sogst. “Glaab i!“
Na muasst über di seiba lacha: “Tjihiihiiiiiihiiiihiiiii“.

Da Taxler schaut de zerst verwirrt o. Na reagiert er – völlig passend, angebracht und korrekt.
Er lacht mit und frogt Di, wos hi geh soi: “No a Masserl? Im Augustiner desmoi?!“

Und während du dir no denkst, dass as Leben manchmoi doch da Himme auf Erdn is, hod er scho an Gang eiglegt und fahrt mit dir in die heiligen Hallen ei!
Drive-Through-Wiesn 2020 – verstehst jetz', wos i moan!

Oiso nachad – Prost beinanda!

 

Gschriem im April/Mai 2020; veröffentlicht am 13.05.2020 am Nachmiddog

Ankündigung: neue CD!

Dro garbad werd scho wia nur grod wos...

Boid is soweit!

Is scho am wer`n!

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© Thomas Westermair